Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg, vor 75 Jahren begann der 2. Weltkrieg und vor 25 Jahren begann mit dem Fall der Mauer eine neue Art von Krieg.

In allen Kriegen und gerade auch heute spielt die Fotografie als Waffe eine große Rolle.

Je mehr Bilder desto mehr werden Bilder als Propaganda genutzt.

Dies zeigt auch Anton Holzer in seinem Buch, das historisch und fotografisch dem gestellten Thema umfassend gerecht wird, weil er sich auf vorhandene Materialien beschränkt  und davon einen Teil beispielhaft aufarbeitet.

Er thematisiert nach den Lebensbereichen der Menschen im Krieg und zeigt erstaunlich wenig Leichen und Schlachtfelder für ein solches Buch.

Das bringt uns schon dem näher, was Holzer zeigen will.

In der Einleitung sehen wir ein Foto und er erzählt, wie er zu diesem Foto einen Aufsatz schrieb und es interpretierte.

Im Ergebnis wußten einige seiner Leser etwas, was er nicht wußte. Und so schrieb er das auch auf und wir können es nun in diesem Buch lesen.

Holzer ging so vor, um uns zu zeigen, wie schwierig die richtige Einordnung von Fotos ist.

Alle Akteure auf den Fotos in seinem Buch dürften gestorben sein.

Daher ist sein Buch ein Buch der Namenlosen und Unbekannten.

Das ist eines der Dinge, die Dokumentarfotografie ausmachen.

Wir sehen die Gesichter von Menschen, deren Namen wir nicht kennen.

Aber genau diese Menschen haben fotografisch „überlebt“ und sind oft mehr im Blick als Politiker, an die sich keiner mehr erinnert.

Eine Abgrenzung und Einschätzung aus historischer Sicht ist an anderer Stelle schon vorgenommen worden.

Holzer bietet uns viel in diesem Buch.

Fotografie und Propaganda werden durch Fotos von und Fotos über Kriegsfotografen hier sehr schön „gezeigt.“

Aber wir merken auch, daß sich die Aussagekraft der Fotos merklich verringert, wenn nicht viele Erläuterungen drumherum sind.

Je mehr Abstand desto schwieriger.

Bild und Text gehören da doch meistens zusammen.

Holzer hat in dem Buch versucht, „dem Blick der Fotografen kritisch zu folgen“, also die „Themen, Wahrnehmungen und Botschaften ernst zu nehmen, die mir in den Bildern begegnet sind.“

  • Fotografie im Krieg,
  • Fotografie in Geschichtsinterpretationen,
  • Fotografie und Wirklichkeit

Holzer greift alle Themen auf und wir können uns im Rahmen dieses Buches dann ein Bild dieser Möglichkeiten machen.

Das Buch ist gelungen, liegt mittlerweile in der 3. Auflage vor und ist als Sonderausgabe günstiger geworden.

„Das Buch wirft einen Blick hinter die Kulissen des ersten modernen Medienkrieges der Geschichte. Es schildert ebenso den Alltag und die Arbeitsbedingungen der Kriegsfotografen wie auch die immer subtiler werdenden Methoden der Bildpropaganda. Der Autor zeigt, wie der Krieg die Fotografie verändert und wie umgekehrt, die Fotografie den Krieg verändert hat. Militärs und Medienvertreter haben ihre Lektionen schnell gelernt. Seit dem Ersten Weltkrieg gehört die propagandistisch verwendete Fotografie ins Waffenarsenal eines jeden modernen Krieges.“

Es ist im Primusverlag erschienen.

Sonderausgabe 2012 (3.,unveränd. Aufl.)., 368 S. mit ca. 520 Abb., geb.
Format 21,0 x 27,0 cm
ISBN 978-3-86312-032-0