Welche Wirkung haben Fotos vom Krieg? Warum sehen wir heute in den offiziellen Medien keine Kriegsfotos mehr? Wußten Sie, daß Särge von amerikanischen Soldaten erst seit Obama wieder fotografiert und publiziert werden dürfen?
Prof. Jörg Becker hielt im Kunstmuseum Solingen im Rahmen des XX. Else-Lasker-Schüler Forums 2014 einen sehr engagierten und sachlichen Vortrag zu Ernst Friedrich und seinem Engagement für Frieden und gegen den Krieg. „Krieg dem Kriege“ war sein wichtigstes Buch. Becker schilderte wie Ernst Friedrich mit Fotos von Ferdinand Sauerbruch ein Buch erstellte, das die Menschen zeigt, die verstümmelt wurden und ermordet einfach rumlagen oder an ihren Leiden zugrunde gingen. Andere mußten als Vollinvaliden noch arbeiten.
Sein Vortrag regt natürlich zu der Frage an, welche Wirkung Fotos haben?
Ernst Friedrich hatte sogar ein Museum, um dort Fotos gegen den Krieg zu zeigen. Seine Wirkung war beschränkt, der 2. Weltkrieg brach ebenso aus wie hunderte von Kriegen danach. Doch Prof. Becker hielt nicht nur einen Vortrag. Er hatte zudem gemeinsam mit der Museumsleitung und der Else-Lasker-Schüler Gesellschaft eine kleine Ausstellung im Kunstmuseum Solingen initiiert, die es in sich hat.
Neben dem Originalbuch finden sich in der Ausstellung Originaldokumente für Kinder und Erwachsene, die den Krieg verherrlichen.
Künstliche Ersatzgelenke für Kriegsverletzte zeigen, was überhaupt möglich war.
Jörg Becker hat den Kampf gegen den Krieg ebenso wenig aufgegeben wie Ernst Friedrich und M. Grothe.
Aber die Ausstellung zeigt eben auch, wie oft der Kampf gegen den Krieg verloren wurde und wie der Charakter des Menschen angelegt ist.
Das führt uns dann zu der Frage nach den Kriegen von heute. Dazu gibt es gleich nebenan im Kunstmuseum Solingen eine großartige Ausstellung mit Fotos von Ursula Meissner.
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