Wir sind mittendrin.
Aber er ist anders, der 3. Weltkrieg.
Es ist ein schleichender Prozess, der langsam alle Regionen der Welt erfaßt.
Wenn allein 2 Millionen Menschen in zwei Jahren als Fremde nach Deutschland kommen und bleiben wollen, dann ist dies nicht mehr steuerbar geschweige denn beherrschbar. Dazu wäre ein größeres Land mit anderen sozialen Bedingungen erforderlich ohne die neoliberalen Giftgesetze, die den sozialen Zusammenhalt zerfressen und die Gesellschaft zerstören.
Und wenn dann noch die Volksarmee abgeschafft wird und drumherum immer mehr Fanatisierte mit Waffen hantieren, dann ist der Selbstmord vorprogrammiert.
Um mit Hannah Arendt zu sprechen: Macht wird nur durch Gegenmacht begrenzt.
Aber dies ist nur ein Beispiel von vielen Situationen, die aktuell sind.
Neue Motive für die Fotografie, die alle schon mal da waren.
Salgado hat dies für unsere Zeit in beeindruckenden Fotos vor vielen Jahren angekündigt.
Geholfen hat die visuelle Sprache nicht. Aber vielleicht liegt dies auch am Preis. Das Buch ist so teuer wie eine gute Uhr und dadurch wenig verbreitet.
Nun ist es soweit.
Wir sind da, wo wir nicht hätten hinkommen müssen. Es ist wie es ist.
Wie die Menschen leben ist die Antwort auf die Frage wie die Menschen sind.
Anderes wäre möglich gewesen.
Nun sind wir mittendrin.
Die Zeitqualität zeigt es übrigens auch.
Gerade wenn du mit Fotos die Wirklichkeit festhältst siehst du es.
Und nun?
Weitermachen wie bisher?
Routine gibt Ruhe.
Aber ich kann es nicht – zumindest nicht im Moment.
Denn ich analysiere nicht nur ich bin auch Zeitgenosse.
Ich gehöre zu dieser Zeit, auch wenn ich zeitlos denke.
So bin auch ich mein eigener Lebensversuch.
Die Fotografie ist Ausdruck meines Lebens, meiner gelebten Zeit.
Sie dokumentiert einfach ohne zu bewerten.
Aber ob das Dokumentieren des Weltuntergangs für mich Sinn macht?
Fotografisch bin ich bis hierhin gekommen.
Nun wünsche ich mir ein Morgen – aber ich weiß noch nicht ob mit oder ohne Kamera.
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