Soll die Fotografie die Zerstörung unserer Welt dokumentieren?
Wie kann man fotografieren, damit die Menschen hinschauen?
- Die Zerstörung der Welt hat sehr schön T-online mit einem Artikel und entsprechenden Fotos umgesetzt. Diese Fotos zeigen, wie man fotografieren kann, um ästhetisch ansprechend unseren Untergang festzuhalten. Selbst der Müll ist wunderbar anzuschauen und man hat das Gefühl, es ist alles so schön, da kann man in Ruhe sterben…
- Aktuell gibt es ja Berichte über die feige Grausamkeit der Menschen und das Lächeln der Henker in Videos. Da hat sich nichts geändert. Das sind aber reine Schockfotos, die Angst machen sollen. Machen sie aber nur beim ersten Mal, danach ist man dran gewöhnt.
Wie kann man so fotografieren, daß das Menschliche im schrecklichen Krieg sichtbar wird? Das hat uns Ursula Meissner gezeigt. Davon kann man was lernen, auch wenn man nicht im Krieg unterwegs ist. - Und dann gibt es da noch Michael Glawogger. Er hat die Mühsal festgehalten, die immer und überall auftaucht. Und er zeigt so auch wieso die Zerstörung der Welt nicht unbedingt überall ein Thema ist. Denn wenn man verhungert, ist einem die Zerstörung der Welt ziemlich egal. Übrigens hat die ästhetisch „besten“ Fotos von Verhungernden wohl Salgado aufgenommen.
So kann man an drei Beispielen schon sehen, wie wir die Zerstörung der Welt dokumentieren können, damit wir hinschauen und uns sehenden Auges ruinieren.
Denn das beeindruckende Phänomen besteht ja darin, daß wir sonst nicht hinschauen.
Statt die Schönheit der Welt für uns zu erhalten, machen wir Fotos von der zunehmenden Häßlichkeit, die aber nur angeschaut wird, wenn sie schön ist!
Das ist die Wahrheit.
Willkommen in der Wirklichkeit …
Schreibe einen Kommentar